Handlungsfeld Entwicklung. Schweizer Erwartungen und Erfahrungen in der Geschichte der Entwicklungsarbeit │ Le champ d’action «développement». Attentes et expériences suisses dans le travail de développement

Itinera 35
HerausgeberInnen: Sara Elmer, Konrad J. Kuhn, Daniel Speich Chassé

2014. 319 Seiten, 17 Abbildungen, 1 Tabelle, 3 Grafiken. Broschiert.
sFr. 54.- │ € (D) 45.50 │ € (A) 46.50
ISBN 978-3-7965-2949-8

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Zusammenfassung 

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs engagieren sich viele Schweizerinnen und Schweizer in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Die Bekämpfung weltweiter Armut und sozialer Diskriminierung hat sich dabei fest als ein staatspolitisches und zivilgesellschaftliches Handlungsfeld etabliert, dessen Geschichte in diesem Buch im Zentrum steht. Der Band richtet sich an historisch Interessierte und an Praktiker/innen der Entwicklungsarbeit. Er zeigt die historische Komplexität der Entwicklungsarbeit auf und fokussiert dabei stets die vielfältigen und teilweise widersprüchlichen praktischen Wirkungen der mächtigen Idee «Entwicklung».

 

Depuis la fin de la Seconde Guerre mondiale, de nombreuses Suissesses et de nombreux Suisses se sont engagés dans la coopération internationale au développement. La lutte contre la pauvreté mondiale et les discriminations sociales s’est solidement établie en tant que champ d’action des institutions politiques et de la société civile. C’est ce champ d’action qui se trouve au centre de ce livre. Ce volume s’adresse à des personnes intéressées par l’histoire et à celles qui pratiquent le travail de développement. Il montre la complexité historique de la coopération au développement: au centre de l’attention se trouvent ainsi constamment les effets pratiques – qui sont pluriels et partiellement contradictoires – de l’idée influente du «développement».

Inhaltsverzeichnis 

I. Schweizerinnen und Schweizer in der Entwicklungspraxis

  • Lukas Zürcher, Ausgehandelte Entwicklung: Widersprüche und Konflikte im Alltag eines Schweizer Ehepaars in Ruanda um 1970
  • Sara Elmer, Von Büffeln, bissigen Hunden und Platzhirschen: Schweizer Entwicklungsversuche im Himalaja (1958–1970)
  • Patricia Hongler, «Die Haltung eines älteren Bruders». Ideal, Selbstverständnis und Afrikabild der Schweizer Freiwilligen für Entwicklungsarbeit, 1964–1974
  • Franziska Diener, Präzisionsmechanik im Räderwerk der internationalen Politik. Das Indo-Swiss Training Center in Chandigarh, 1961–1968
  • Lukas Meier, Die Macht des Empfängers. Gesundheit als Verhandlungsgegenstand zwischen der Schweiz und Tansania, 1970–1980

II. Die Schweiz in der internationalen Entwicklungspolitik

  • Katharina Pohl und Daniel Speich Chassé, Gut im Vergleich. Spannungen im norwegischen und im schweizerischen Entwicklungsdiskurs
  • Daniel Trachsler, Neutralität, Solidarität und Kalter Krieg: Die Entwicklungshilfe als aussenpolitisches Instrument in der Ära Petitpierre (1945–1961)
  • Samuel Misteli, Der UNCTAD-Moment. Die Entstehung des Nord-Süd-Konflikts und die Politisierung des Schweizer Entwicklungsdiskurses
  • Nuno Pereira, Contre l’«aide au pillage» du tiers-monde: le réquisitoire gauchiste des années 1970

III. Entwicklungsarbeit als historisches Forschungsfeld

  • Anita Ulrich und Konrad J. Kuhn, Soziale Bewegungen und internationale Solidarität – Archivbestände und offene Forschungsfragen
  • Gregor Spuhler, Lea Ingber und Sonja Vogelsang, Auslandhilfe als biografische Erfahrung. Das Zeitzeugenprojekt humem, zwei Freiwillige in Tansania 1967–1969 und die Sicherung von 75 Zeitzeugnissen durch das Archiv für Zeitgeschichte
  • Peter Fleer, «Entangling Archives». Die Bestände des Schweizerischen Bundesarchivs zwischen Entwicklungsdiskurs und historischer Reflexion